Wasser- und Gartenbauprojekt in Sanguela

Das Dorf Sanguela liegt 57 km östlich der Stadt Koutiala. Die Landwirtschaft in der Region leidet seit Jahren wie viele andere Orte an schlechten Ernten und zunehmend schlechteren Lebensbedingungen. Zu den Schwierigkeiten mit der Bewässerung während der Trockenzeit kommt in den letzten Jahren eine fort­schreitende Bodenverschlechterung durch Monokultur (unter anderem Baumwollanbau), dadurch schlechtere Ernten und sinkende Preise für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse wie Mais und Hirse. Die Dorfbewohner von Sanguela möchten daher ein gemeinsames Gartenbauprojekt initiieren, um die Ernährungssituation sowie ihre Einkommensmöglichkeiten zu verbessern. Eine lokale Frauenorganisation mit ca. 70 Mitgliedern betreibt bereits Gartenbau in kleinem Rahmen mit einer Vielfalt von Gemüsesorten wie Okra, Auberginen, Zwiebeln oder Paprika; dies soll nun ausgebaut werden. Bei guten Erträgen könnten sich perspektivisch Verkaufsmöglichkeiten auf den Märkten der Region erschließen.

Ein Dorfbewohner hat für das Projekt ein Grundstück von 3 Hektar zur Verfügung gestellt. Das Dorf hat MALIKO zunächst um Hilfe bei der Finanzierung eines Brunnens mit solarbetriebener Pumpe und Wasserspeicher gebeten. Außerdem ist langfristig der Aufbau von Kleinstunternehmen bzw. einer Kooperative mit entsprechenden Schulungen geplant. Insbesondere Frauen können von dieser zusätzlichen Ausbildung profitieren. Weitere Schulungen im Gartenbau sind geplant. Die Schulungen konnten aufgrund der politischen Lage in der Region bisher nicht weitergeführt werden, so dass die Fortsetzung des Projekts derzeit unsicher ist.

Unterstützung des Waisenhauses in Karangasso

Das 2008 gegründete Waisenhaus Sankt Josef im Dorf Karangasso in der Region Sikasso wurde bis 2017 von 4 kolumbianschen Franziskanerschwestern, die zu einem Schweizer Orden gehörten, geleitet. Dann jedoch wurde die leitende Schwester von Terroristen entführt und konnte erst nach Jahren, im Oktober 2021, befreit werden.

In Folge der dramatischen Ereignisse hat der Orden auch die übrigen Schwestern aus Mali zurückgeholt. Seitdem versucht die kleine katholische Ortsgemeinde Karangasso unter großen Schwierigkeiten, das Waisenhaus aus eigenen Kräften weiterzuführen. Die adminstrative Leitung hat Herr l‘Abbé Olivier Zerbo, der Pfarrer der Gemeinde Karangasso, übernommen. 7 malische Frauen kümmern sich nun um die ca. 35 Kinder, die meisten unter 3 Jahren. Zur Zeit verfügt die Gemeinde nicht über die Mittel, weitere Betreuerinnen einzustellen.

Mit unserer Hilfe wollen wir zunächst erreichen, dass das Waisenhaus weiter bestehen kann, denn ansonsten gibt es niemanden, der den Kindern Schutz und Hilfe bietet. Längerfristig wollen wir das Waisenhaus bzw. die Gemeinde Karangasso dabei unterstützen, Wege zu finden, wie sich das Waisenhaus auf Dauer zumindest teilweise selber finanzieren kann.

Das oberste Ziel ist die Verbesserung der Lebensbedingungen der Kinder, damit ihnen trotz der schwierigen Verhältnisse ein guter Start ins Leben ermöglicht wird. Dazu gehören:

  • Sicherstellung der Ernährung und medizinischen Versorgung der Kinder

  • finanzielle MIttel für Kinderkleidung und Hygieneartikel

  • Verbesserung der Ausstattung des Hauses, u.a. mit Solarenergie für elektrisches Licht

  • Schaffung von Möglichkeiten, langfristig mit eigenen Mitteln die Ernährungssituation zu verbessern (z.B. Aufbau einer Hühnerzucht)

  • Anstellung von weiteren Betreuerinnen, daraus ergeben sich eine bessere Versorgung der Kinder, die Möglichkeit weitere Kinder aufzunehmen und die Möglichkeit eines Follow-ups der Kinder in Pflegefamilien.

Bei der Finanzierung des Waisenhauses wird MALIKOOperation seit 2022 vom Rotary Club Wien unterstützt. Ende 2023 wurde von MALIKO Mali ein symbolischer Scheck mit der Fördersumme des Rotary Clubs an das Waisenhaus übergeben. Die Mittel werden ab sofort schrittweise nach Bedarf ausgezahlt. Schwerpunkt ist derzeit noch die Grundversorgung der Kinder. Darüber hinaus wurde bereits mit der Planung eines Gartens und einer Hühnerzucht (einschließlich Schulungen) begonnen.

Bau eines befestigten Straßenabschnitts mit Staudamm und Aufbau einer Fischzucht in N’Gueguesso

Mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW wurde 2020 das erste größere Projekt des Vereins begonnen.

Für das Dorf N’Gueguesso und die umliegenden Dörfer gibt es eine Entbindungsstation, in der eine einzige Hilfshebamme arbeitet. Ansonsten gibt es keine Gesundheitseinrichtung. Die nächste Krankenstation liegt 15 km entfernt; für Operationen und in Notfällen müssen Patienten jedoch in die 55 km entfernte Stadt Koutiala gebracht werden. Die einzige, schlecht befestigte Straße Richtung Koutiala führte bisher am Eingang des Dorfes durch eine Senke, in deren Mitte sich während der Trockenzeit nur ein kleiner Tümpel befand; während der Regenzeit jedoch wurde das gesamte Gelände überschwemmt und die Straße vollständig unpassierbar, wodurch Transporte von Kranken und Schwangeren unmöglich waren. Mehrere Dorfbewohner sind aus diesem Grund in Notfallsituationen verstorben.

Mit Hilfe der Projektgelder konnten die Dorfbewohner ihren Wunsch, einen befestigten, ganzjährig befahrbaren Straßenabschnitt mit einem Staudamm zu bauen, realisieren. Ein großer Teil der Bauarbeiten wurde von den Dorfbewohnern selbst durchgeführt; insgesamt wurden 55 m Straße befestigt. Bereits in der ersten Regenzeit zeigte sich, dass die Befestigung den Wassermassen standhält. Als zweiter Schritt wurde der Aufbau einer Fischzucht in dem neu entstandenen, 200 m² großen Staudammbecken begonnen. Eine solarbetriebene Pumpe für das Fischzuchtbecken sowie die erste Ausrüstung für die Fischzucht (einschließlich kurzer Schulungen) wurden ebenfalls finanziert, so dass Straße und Staudamm nicht nur die Krankentransporte in der Regenzeit ermöglichen, sondern auch einen Beitrag zur verbesserten Ernährung leisten.

Im Rahmen der Kooperation mit MALIKO wurde außerdem die materielle Ausstattung der Entbindungsstation in N’Gueguesso modernisiert.

Schulungen zur Führung eines Kleinstunternehmens für den Verkauf von Lebensmitteln

Im März 2020 waren im Rahmen eines kleinen MALIKO-Projekts insgesamt etwa 100 Frauen aus der Region Koutiala in der Konservierung von Mangos geschult worden. Das Konservieren von Obst und Gemüse ist in den ländlichen Regionen in Mali kaum verbreitet; eine ganzjährige Versorgung mit Früchten kann jedoch erheblich zur Verbesserung der Ernährungs­situation beitragen. Besonders die vitaminreichen Mangos sind während der Erntesaison in enormen Mengen vorhanden – so zahlreich, dass ein großer Teil der Früchte ungenutzt bleibt und verdirbt.

Die Schulungen zur Konservierung stießen auf sehr große Resonanz und seitdem setzen viele Frauen diese Arbeit fort – auch mit dem Ziel, die Konserven zu verkaufen und damit das Familieneinkommen zu erhöhen. Einige Frauen waren bei mehreren Fortbildungen dabei und wirken nun als Multiplikatorinnen in verschiedenen Dörfern. Aufgrund des hohen Interesses wurden im Anschluss jeweils 10-tägige Schulungen für 4 Gruppen geplant, in denen grundlegende Kompetenzen für Verkauf, Vermarktung, Buchführung etc. erworben werden sollen. Das Projekt wird mit finanzieller Unterstützung der Stiftung „Umverteilen!“ durchgeführt. Eine Fortsetzung der Schulungen ist geplant.